Die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen im Alter
Der Alterungsprozess beeinflusst den Bedarf an Mikronährstoffen und ihre Aufnahme nach dem Essen.
Ein Mangel an Mikronährstoffen ist bei Älteren verbreitet (v. a. hinsichtlich Vitamin B12, Vitamin D und E sowie Folsäure) und erhöht das Risiko u. a. für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Bisher war unklar, wie schnell und in welchem Ausmaß Mikronährstoffe bei älteren Menschen ins Blut gelangen.
Im Rahmen einer Studie in Deutschland gingen Wissenschaftler der Frage nach, wie sich der Bedarf an bestimmten Mikronährstoffen mit zunehmenden Lebensjahren verändert. Die Bioavailability of Micronutrients in Elderly (BioMiEL)-Studie untersuchte die alters- und zeitabhängige Geschwindigkeit und das Ausmaß, mit der bestimmte Mikronährstoffe nach einer Interventionsmahlzeit bzw. einem Nahrungsergänzungsmittel ins Blut gelangen.
Die Studie schloss 43 gesunde Personen ein, darunter 21 junge (Durchschnittsalter: 26,9 Jahre) und 22 ältere Männer und Frauen (Durchschnittsalter: 66,8 Jahre). Die Wissenschaftler analysierten die Basiskonzentrationen verschiedener Nährstoffe im Blut der Teilnehmer. Anschließend erhielten die Teilnehmer eine Testmahlzeit (mikronährstoffreicher Brotaufstrich auf zwei Scheiben Weizentoast und einem Smoothie). Die Veränderungen der Nährstoffkonzentrationen wurden über sechs Stunden im 90-Minuten-Takt gemessen.
Die Studienergebnisse zeigten höhere Zink-Grundkonzentrationen im Serum in der jungen Gruppe, wohingegen Kupfer, Selen, das Kupfer-Zink-Verhältnis, Vitamin D und Vitamin E (α- und γ-Tocopherol) bei den älteren Teilnehmern höher waren. Bei Eisen gab es keine altersbedingen Unterschiede in den Basiskonzentrationen. Altersbedingte Unterschiede nach dem Verzehr der Testmahlzeit wurden bei Selen, Kupfer und Iod aufgezeigt. Die Variabilität, d. h. die dynamischen Veränderungen der Mikronährstoffkonzentrationen im Blut, von Zink und Vitamin C nach dem Essen wies eine deutliche Abhängigkeit von der Zeit, jedoch nicht vom Alter auf.
Laut Studienautoren ist jedoch die Individualität für den größten Teil der Varianz als Erklärung heranzuziehen. Für Vitamin A (Retinol) und α-Tocopherol konnten weder zeit- noch altersabhängige Unterschiede festgestellt werden. Die Variabilität von γ-Tocopherol nach der Mahlzeitenaufnahme zeigte ebenfalls keine altersspezifischen Unterschiede. Bei Eisen gab es nach dem Essen erhebliche Veränderungen der Mikronährstoffkonzentrationen im Blut, vornehmlich bei älteren Teilnehmern.
Die Studie liefert grundlegende Erkenntnisse zur postprandialen Verfügbarkeit von Mikronährstoffen (im Serum und Plasma) und betont die Bedeutung zusätzlicher Forschungsarbeiten, um ein tiefgreifendes Verständnis zu erlangen.
Laut der Studienautoren liefern diese Ergebnisse weiterhin erste Ansatzpunkte für die Implementierung zielgerichteter Maßnahmen zur Vorbeugung und Milderung von Mikronährstoffmängeln bei älteren Menschen sowie zur Unterstützung einer optimalen Gesundheit und des Wohlbefindens während des gesamten Lebensverlaufs.
Quelle:
Pellowski, D. et al. | Postprandial Micronutrient Variability and Bioavailability: An Interventional Meal Study in Young vs. Old Participants. | Nutrients 2/2024; 16(5): 625.
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